Kinder, die Naturerfahrungen machen dürfen, entwickeln eine selbstverständliche Achtung vor dem Leben und der Umwelt. Wir unterstützen dies, in dem wir Interesse, Wertschätzung und Liebe für unsere Umwelt vorleben.
Bei Kinderzeit Gute Zeit gibt es Beete, die die Kindern selbst gießen, pflegen und beernten. So werden Naturkreisläufe und die Bedeutung der Jahreszeiten konkret. Sie arbeiten gern mit Erde, Wasser, Samen – und erleben die große Freude, die selbst gezogene Tomate zu essen. So gewinnen sie auch Interesse an gesunder Ernährung.
Das intensive Leben mit der Natur und ihre Verlässlichkeit, das viele Grün, die guten Düfte: all dies schafft auch ein Gefühl der Geborgenheit.
Besonders intensiv laden unsere Tiere zum Umsorgen und Liebhaben ein. Im Umgang mit ihnen erfüllen die Kinder ihr elementares Bedürfnis nach Kontakt zu einer lebendigen, natürlichen Umwelt. Manchem Kind schon haben die Tiere die Integration in die Einrichtung enorm erleichtert.
Nicht zu vergessen: Draußen zu spielen und zu toben, mit Tieren zusammen zu sein, die Natur und ihre Phänomene zu entdecken macht Kindern einfach jede Menge Spaß!
Die älteren Kinder beobachten die Tiere noch immer sehr aufmerksam, doch nun helfen sie auch gern mal beim Füttern, beim Wasserholen oder Putzen der Tiere. Der Besuch des Hufschmieds ist als äußerst aufregendes Highlight für alle kaum zu überbieten.
Der Blick der Kinder richtet sich in diesem Alter zunehmend auch auf andere Tiere. Nun finden die Kinder es sehr spannend, Insekten zu sammeln. Mit Vorliebe tragen sie Gräser, Blätter, Blüten und Äste zusammen. Anschließend untersuchen sie ihre Beute im Gruppenraum mit Lupen, bestimmen die Namen mit Hilfe von Büchern oder recherchieren zusammen mit ihren Betreuern im Internet. Die Welt ist so unglaublich spannend!
Beim Bestellen und Pflegen der Beete wissen die Kindergartenkinder schon sehr genau, was sie warum tun, und achten selbst darauf, keine der Aufgaben auszulassen.
Die Freude an der Natur und an der Bewegung ist genauso ungebrochen wie bei den Kleinen!
„Der junge Mensch braucht seinesgleichen - nämlich Tiere, überhaupt Elementares, Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum. Man kann ihn auch ohne das alles aufwachsen lassen, mit Teppichen, Stofftieren oder auch auf asphaltierten Straßen und Höfen. Er überlebt es, doch man soll sich dann nicht wundern, wenn er später bestimmte soziale Grundleistungen nie mehr erlernt.“
Alexander Mitscherlich